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28.08.2024

Ebreichsdorf: Bei Pressekonferenz wurden vor allem die Themen Teuerung, Gesundheit und Bildung behandelt

2024-8-Ebreichsdorf-SPOEKonferenz.jpgAm 27. August hielt die Bezirks-SPÖ im Vorfeld der bevorstehenden Nationalratswahl im Restaurant Albatros in Ebreichsdorf eine Pressekonferenz ab. SPÖ Landesparteichef Landesrat Mag. Sven Hergovich stellte gemeinsam mit Ebreichsdorfs Stadtchef Landtagsabgeordneten Wolfgang Kocevar, dem Spitzenkandidaten des Wahlkreises, und dem Abgeordneten zum Nationalrat Rudolf Silvan aus Pottendorf, der die Landesliste der Partei anführt, die Wahlliste vor und berichtete über die Themen, wo er Verbesserungsbedarf ortet.

Mit dabei waren weitere Kandidaten des Wahlkreises. Hergovich betonte, wie es ihn freut, diese Mitstreiter für sich gefunden zu haben. Er zeigte den breiten Mix aus Frauen und Männer sowie unterschiedlichen Berufs- und Altersgruppen auf. Er findet es gut, dass mit Kocevar ein Ortschef an der Spitze der Wahlkreisliste steht, da „im Nationalrat mehr Bürgermeister gebraucht werden.“

Hergovich übte Kritik an der massiven Teuerung und forderte einen Mitpreisdeckel und mehr geförderte Wohnungen für junge Menschen. Das Landesparteichef rechnete vor: „Eine durchschnittliche Wohnung von 74,4 m2 kostet im Bezirk Baden inklusive Betriebskosten im Schnitt 1.026,35 Euro. 2021 waren es noch 945,18 Euro. Das ist eine Steigerung von 8,5 Prozent.“

Kocevar unterstrich, dass er als Bürgermeister die Teuerung besonders stark merkt. Er erzählte: „Mittlerweile kommen Bürger bereits um den 15. des Monats zu mir in die Sprechstunde, die nicht mehr wissen, wie sie finanziell über die Runden kommen.“

Kocevar kritisierte die seiner Ansicht nach Aushungerung des ländlichen Raums: „Post, Banken und Wirte sperren zu. Es fehlt immer mehr an Infrastruktur. In jeder Gemeinde muss es zumindest einen Bankomaten geben. Die ÖVP meint, dass es reicht, wenn dieser über drei Kilometer entfernt ist. Wie sollen das alte Menschen schaffen dort hinzukommen?“
Kocevar ist das Thema Kinderbetreuung besonders wichtig. In seiner Stadt werden in Kürze zehn zusätzliche Kindergartengruppe zu den bereits bestehenden 27 anderen Gruppen eröffnet.

Er meint: „Familien brauchen flexible Kinderbetreuung. Diese muss ganztägig, ganzjährig und gratis sein. Geld ist vorhanden, man muss halt beim Ausgeben Prioritäten setzen. Außerdem ist eine gute Betreuung auch in Schlüssel für das Thema Migration. Wenn ich in die Kindergärten schaue, spielen alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, miteinander. Kinder lernen sehr schnell. So werden auch rasch Sprachbarrieren abgebaut.“

Kocevar ortete ebenso Bedarf an Ärzten: „Wir brauchen Kinderärzte wie einen Bissen Brot.“

In diese Kerbe schlägt auch Landesspitzenkandidat Silvan aus Pottendorf. Er sieht die Lage dramatisch: „Wir haben eine prekäre Situation im Gesundheitssystem. Monatelange Wartezeiten auf Operationen stehen an der Tagesordnung. Nur wer zahlt, bekommt schneller eine Behandlung.“

Silvan kritisiert, dass dies auf die Politik von ÖVP und FPÖ zurückzuführen sei. Geld der Sozialversicherten würde intransparent in Privatkrankenanstalten fließen.

Silvan ging in der Pressekonferenz auf die Flucht aus Gesundheits- und Pflegeberufen ein. Er erklärte, wie er die Pflegeberufe attraktiver machen will: „Man könnte beim Pflegepersonal während der Ausbildung ebenso 2.400 Euro zahlen, wie es bei Polizisten passiert. Oder man kann, wie in der Bauwirtschaft, jeden Monat als Schwerarbeitsmonat rechnen, was sich auf die zukünftige Pension positiv auswirken würde.“

Ebenso thematisierte er den Kassenärztemangel. Er möchte jene Ärzte beim Studium bevorzugen, die sich verpflichten, nach dem Studienabschluss zumindest zehn Jahre im österreichischen Gesundheitssystem zu arbeiten.

Den Ärztemangel machte Silvan an diesem Beispiel fest: „Es wird empfohlen, dass Männer ab dem 45. Lebensjahr zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Im Wahlkreis leben 72.920 Euro Männer, die dies betrifft. Dem gegenüber stehen fünf Kassenärzte für Urologie. Wenn man diesen Umstand mit den Praxistagen aufrechnet, würde das bedeuten, dass jeder Urologe im Wahlkreis täglich 59 Männer untersuchen müsste, ohne irgendetwas anderes zu tun.“

Ebreichsdorfs Jugendgemeinderätin Lisa Schuch-Gubik, sie führt die FPÖ im Wahlkreis auf der Wahlkreisliste als Nummer 1 an, sieht ähnliche Probleme. Sie hält die SPÖ als Kämpferin für die Anliegen aber als unglaubwürdig. Nach der Pressekonferenz „empfehle ich den Genossen einen Block nach Wien.“  Sie kritisiert, dass auch dort Gebühren von der Stadt-Regierung erhöht wurden und die Teuerungen durch „Kriegstreiberei“, „Klimakommunismus“ und „neuen Steuern“ von allen anderen Parteien verursacht wurden.

Weiters meint die FPÖ-Kandidatin zur Stadtregierung in der Bundeshauptstadt: „Man sieht in Wien, wie es im Gesundheitsbereich läuft: Geschlossene Abteilungen, überlastetes Pflegepersonal und ein eklatanter Ärztemangel, gefolgt von ewigen Wartezeiten für Patienten.“

Hergovich, Silvan und Kocevar zogen am Ende der Pressekonferenz gemeinsam mit den anderen SPÖ-Kandidaten jedenfalls das Resümee, dass die richtigen Lösungsansätze für die dargestellten Themenfelder bei ihrer Partei lägen.
Im Bild von links nach rechts: GGR Markus Ratz, BEd MAS (Reisenberg), SPÖ-Landeschef LR Mag. Sven Hergovich, GGR Mag. Kerstin Bieringer (Trumau), Wahlkreis-Spitzenkandidat Bgm. LAbg. Wolfgang Kocevar (Ebreichsdorf), GR LAbg. Mag. Karin Scheele (Enzesfeld-Lindabrunn), Landesspitzenkandidat Rudolf Silvan (Pottendorf), StR Jürgen Schrönkhammer (Berndorf) und Stefan Schöndorfer (Klausen-Leopoldsdorf)

Redaktion - 10:25:36 @ Ebreichsdorf, Politik, Region | Kommentar hinzufügen

 


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