21.11.2024
Leithaprodersdorf: Theatergruppe „Leitha KuLt“ berührte mit dem Stück „Die Beinl-Königin“
„Leitha KuLt“ nennt sich die Theatergruppe in Leithaprodersdorf. Bei ihren Aufführungen besticht sie durch außergewöhnliche Stücke auf hohem Niveau. Ihr „Jedermann“ in Loretto ist mittlerweile legendär. Ein Prodersdorfer Fasching ohne die Laientheatergruppe ist undenkbar.
Mit „Die Beinl-Königin“ der burgenländischen Autorin Herta Schreiner wagt sich die Truppe erneut auf gewagtes Terrain. Abseits von leichten Komödien beeindruckte sie am 9., 10., 16. und 17. November ihr Publikum mit einem Stück, das nachdenklich und traurig, aber auch hoffnungsvoll und lustig ist.
Auf der Bühne der Kulturhalle Leithaprodersdorf wurde ein Stück burgenländischer Geschichte mit grandiosen schauspielerischen Leistungen gezeigt. Der Ort des Geschehens ist eine burgenländische Bauernstube, die auf drei Zeitebenen beobachtet werden kann.
Im ersten Akt erlebt die Bäuerin Martha, die Protagonistin des Stücks, die Grauen des Zweiten Weltkriegs und der Nazidiktatur im Jahr 1940. Ein Baby ist da. Der Ehemann muss in den Krieg ziehen. Bestand hat nur das Bienenvolk, dessen Honig eine Möglichkeit für Tauschgeschäfte darstellt.
Im zweiten Akt kann die Aufbruchstimmung im Jahr 1970 beobachtet werden. Der Sohn studiert. Es gibt die Chance, sich seine Träume zu erfüllen. Meinungsfreiheit gewinnt die Oberhand gegenüber starren Strukturen.
Im dritten Akt, der im Jahr 2000 spielt, ist Martha alt geworden. Die Abschiebung ins Altersheim steht ihr bevor. Ausgrenzung und Isolation stehen ihr bevor, wenn sie mit ihrem Koffer die Bühne verlässt. Die Bienenkönigin verlässt endgültig das Nest.
(c) Fotos: Stefan Vukits
Redaktion - 15:14:29 @ Kultur-Kunst, Leithaprodersdorf | Kommentar hinzufügen